Schritt für Schritt

Barrierefreies Bad planen

 

1. Den verfügbaren Raum in Betracht ziehen

Fast eine Dreiviertelstunde pro Tag verbringt jeder durchschnittlich im Badezimmer. Das sind in Summe ganze Lebensjahre. Darum sollte diesem Raum die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden, damit er auch zukünftig seine zweckmäßige Funktion beibehält.

Bewegungsfreiheit ist neben der Beseitigung von Schwellen ein wichtiger Faktor und sollte bei Ihren Überlegungen beim Badumbau eine Rolle spielen. Bei einer Unterstützung durch eine ambulante Pflegekraft oder einen Angehörigen bedarf es auch immer zusätzlichen Raumes für die helfende Person. Schaffen Sie sich daher soviel Platz in Ihrem Badezimmer wie möglich, indem Sie bei der Planung der Sanitärobjekte auf raumsparende Lösungen setzen und auf deren Anordnung achten.

 

2. Teilsanierung oder Vollbadsanierung

Bei der Planung der Badumgestaltung stellt sich zudem die Frage nach der Größe der Umbaumaßnahme. Wollen Sie schnell und mit überschaubaren Kosten Ihre Badewanne in eine Dusche verwandeln und vielleicht noch Ihr WC austauschen? Dann ist die Teilsanierung der richtige Weg. Dieser Umbau dauert in der Regel 1-3 Tage. Sollte sich durch eine geänderte Anordnung von Dusche oder Badewanne, WC und Waschtisch viel Platz gewinnen lassen, lohnt sich die Überlegung zu einer Vollbadsanierung. Diese ist natürlich deutlich kostenintensiver und beginnt in der Regel bei 20.000 Euro. Die Nutzung des Badezimmers kann je nach Größe bis zu mehreren Wochen nicht möglich sein.

 

3. Teilsanierung: Voraussetzungen und Kosten evaluieren

 

Barrierearm

Sofern Sie noch kleine Stufen überwinden können, bietet sich eine barrierearme Umbaulösung an. Diese ist in jedem Badezimmer realisierbar. Die Kosten liegen in der Regel bei circa 4.000 Euro (inkl. MwSt), hängen aber letztendlich von der jeweiligen Einbausituation ab. Je einfacher der Umbau zu realisieren ist, desto günstiger wird er. Sollten zusätzliche bauliche Veränderungen oder neue Rohrverlegungen (wie das Versetzen der Armatur) anfallen, entstehen Extrakosten. Auch die Qualität der Materialien sowie gewünschte Fliesenlegearbeiten beeinflussen die Umbaukosten.

Barrierefrei

Wenn Sie auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist ein ebenerdiger Umbau das einzig Sinnvolle. Dieser ist allerdings nicht immer möglich oder finanzierbar. Ausschlaggebend sind die baulichen Gegebenheiten. Nur bei Badezimmern im Erdgeschoss mit darunter liegendem Keller ist eine ebenerdige Dusche ohne Weiteres möglich. In allen anderen Fällen ist die Verwendung einer Pumpe notwendig, die das Wasser seitlich abpumpt und das notwendige Gefälle simuliert. Zudem ist es sehr zu empfehlen, den gesamten Badezimmerboden nach DIN-Norm 18534 abzudichten. Nur dadurch kann nachhaltig garantiert werden, dass keine Wasserschäden entstehen. Die Kosten für den Umbau zu einer barrierefreien (ebenerdigen) Dusche beginnen bei ca. 7.000 Euro (inkl. Mehrwertsteuer).

4. Barrierearme Teilsanierung: Umbauoptionen

Der Umbau zur barrierearmen Dusche dauert 1-2 Tage.
Eine Badewanne mit Tür ist in einem Tag eingebaut.

Umbauwunsch „Dusche“

Das Baden ist insbesondere für ältere Menschen wesentlich kraftaufwändiger als das Duschen. Daher empfiehlt es sich häufig, die bestehende Badewanne oder die Dusche mit hohem Einstieg in eine Dusche mit geringer Restschwelle umzuwandeln. Diese bildet zudem eine sichere Grundfläche, um einen Duschhocker zur Entlastung hineinzustellen.

 

Umbauwunsch „Badewanne mit Tür“ – Baden und Duschen

Genießen Sie weiterhin entspannende Vollbäder mit einer Badewanne mit Tür. Die niedrige Einstiegshöhe unter 20 Zentimeter erleichtert das Ein- und Aussteigen. Der Umbau ist flexibel gestaltbar, ob durch den Kauf einer neuen Badewanne mit eingebauter Tür und Herstellergarantie oder durch den Einbau einer Tür in Ihre bestehende Wanne – beides ist in nur einem Tag möglich.

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Anmerkungen zur Alternative Badewannenlift

Bei einem Badewannenlift werden Sie von einem Stuhl, Sitzkissen oder Tuch in die Badewanne hinein und wieder heraus gehoben. Dabei müssen Sie allerdings die Kraft aufbringen, Ihre Beine im sitzenden Zustand über den Wannenrand zu heben. Ein Badewannenlift nimmt zusätzlichen Platz ein und wird Ihnen nicht den Komfort und die Selbstständigkeit bieten können, welche Sie idealerweise mit einer barrierearmen Dusche oder einer Badewanne mit Tür haben. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich aus der Badewanne zu heben, könnte eine Kombination aus Lift und Badewannentür die ideale Lösung sein. Wenn der Arzt einen entsprechenden Badewannenlift als Hilfsmittel per Rezept verschreibt, übernimmt die Krankenkasse den Großteil der Kosten. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem der Reinigungsaufwand eines solchen Gerätes, da es viele Zwischenräume gibt. Ein Badewannenlift allein ist häufig nur eine kurzfristige Lösung. Daher wird er oftmals nur als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

5. Abtrennung für Dusche oder Badewanne

Eine Abtrennung zwischen dem Nass- und Trockenbereich in Dusche oder Badewanne ist von entscheidender Bedeutung, um nicht nur Sturzgefahren zu minimieren, sondern auch das Risiko von Überschwemmungen zu verhindern.

Duschvorhänge oder fest installierte Abtrennungen bieten Ihnen eine effektive Lösung für ein sicheres Duscherlebnis. Die Auswahl hängt von der Einbausituation und der Größe der Dusche ab, um optimale Funktionalität zu gewährleisten.

Festglas oder Schiebetür


Ein Festglas ist eine kostengünstige Variante und kommt oft beim Umbau der Badewanne in eine Dusche zum Einsatz, da bei dieser Variante ein recht großer Duschbereich vorhanden ist. Alternativ, und mit etwas höheren Kosten verbunden, lässt sich eine Kabine mit Schiebetür anbringen.

Schwenk- und Falttür


Schwenk- bzw. Pendeltüren, die sich nach außen öffnen lassen, haben sich bei kleinen Duschen in der Nische bewährt. Falttüren können praktikabel zusammen geschoben werden und sorgen für einen breiteren Einstieg im Vergleich zu Schiebetüren. Zudem wird kein zusätzlicher Platz für die Schwenkbewegung benötigt.

Duschvorhang


Im Zweifel ist jedoch ein hochwertiger Duschvorhang die beste und auch häufig die funktionalste Wahl - vor allem wenn Sie beim Duschen oder Baden von einer anderen Personen unterstützt werden. Hierbei ist es wichtig, keine Abstriche bei der Qualität zu machen, weil nur ein beschwerter Duschvorhang aus hochwertigem Stoff Sie langfristig zufriedenstellen wird. Dieser sollte sowohl antistatisch als auch antibakteriell und waschbar sein.

6. Fördermittel beantragen

Pflegekassen-Zuschuss

Jeder, der über einen Pflegegrad verfügt, hat nach SGB XI §40 einen gesetzlichen Anspruch auf einen Zuschuss von 4.000 Euro. Dieser kann für bis zu vier Personen im selben Haushalt kombiniert werden (max. 16.000 Euro). Sollte sich Ihr Gesundheitszustand ändern, besteht möglicherweise erneuter Anspruch. Falls bei Ihnen noch kein Pflegegrad ermittelt wurde, Sie jedoch unter körperlichen Einschränkungen leiden, können Sie durch einen einfachen Antrag bei Ihrer Pflegekasse einen Anspruch prüfen lassen.

KfW-Förderung

Diese kann auch ohne Pflegegrad beantragt werden. Von der KfW-Bank werden aktuell zwei Zuschuss-Varianten für altersgerechte Umbaumaßnahmen angeboten. Für Einzelmaßnahmen, wie ein Umbau einer Badewanne in eine barrierefreie Dusche, kann ein Zuschuss von 10 Prozent der Umbaukosten beantragt werden. Bei dieser Variante werden maximal 2.500 Euro übernommen. Im Falle umfangreicherer Umbaumaßnahmen, wodurch der Förderstandard „Altersgerechtes Haus“ erreicht wird, leistet die KfW-Bank einen Zuschuss in Höhe von 12,5 Prozent, maximal jedoch 6.250 Euro.

Bitte beachten Sie, dass die meisten Förderungen vor dem Umbau beantragt werden müssen.

7. Zustimmung des Vermieters einholen

Wenn Sie zur Miete wohnen, ist eine schriftliche Umbaugenehmigung zwingend notwendig. In der Regel wird Ihr Vermieter einer gerechtfertigten Wohnumfeldverbesserung zustimmen, insbesondere wenn Sie den Badezimmerumbau selbst oder mit einer Bezuschussung der Pflegekasse finanzieren können. Einige Vermieter genehmigen den Badumbau nur unter der Voraussetzung eines Rückbaus nach dem Auszug. Meist wird dieser jedoch nicht eingefordert, da mit dem Umbau eine Aufwertung des Badezimmers einhergeht.

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