Sicherheit Zuhause
Wohnraum von Senioren sicher gestalten
Mit dem Einsetzen von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen kommt der Sicherheit im eigenen Zuhause mehr Bedeutung zu. Damit Pflegebedürftigkeit oder andere widrige Umstände die Lebensqualität, und den Alltag im Alter so wenig wie möglich beeinträchtigen, können kleinere und größere Anpassungen hilfreich sein. Angefangen beim Ausräumen von kleinen und großen Gefahrenquellen bis hin zu einem Umbau der eigenen vier Wände kann der Wohnraum an den neuen Lebensumstand angepasst werden.
Tipps zur Erhöhung der Sicherheit von Senioren Zuhause
Umfassende Wohnraumanpassung und geeignete Hilfsmittel können die Sicherheit im eigenen Zuhause entscheidend verbessern. Oft jedoch sind es schon scheinbare Kleinigkeiten, die das Wohnen im Alter zur Herausforderung machen können – dann nämlich, wenn etwa eine Arthrose das Gehen erschwert, das Sehvermögen nachlässt oder Medikamente Schwindelgefühle, vielleicht auch eine allgemeine körperliche Schwächung verursachen.
Unscheinbare Details können sich zu gefährlichen Stolperfallen entwickeln oder zumindest größere Hindernisse darstellen. Sicherheit Zuhause ist jedoch nicht nur für Senioren und/oder Pflegebedürftige unverzichtbar, sondern auch für die betreuende Person, die im Notfall schnell zu Hilfe eilen muss. Es macht Sinn, die Wohnung wiederholt auf Schwachstellen zu untersuchen, die vielleicht bisher nicht als solche aufgefallen sind. Weiterhin können bestimmte Hilfsmittel, wie die Anschaffung eines Hausnotrufgerätes dafür sorgen, dass im Falle eines Sturzes schnell Hilfe zur Stelle ist. Das sorgt bei den Bewohnern nicht selten für mehr Gelassenheit.
Tipp Nr. 1: Gehen Sie die Wohnung gemeinsam ab und räumen Sie die ersten Risiken aus dem Weg!
Die folgende Risiken und Stolperfallen können dabei leicht behoben werden:
- hochstehende Teppichkanten,
- Teppiche, die Wellen werfen oder zum Verrutschen neigen,
- unebene oder aber zu glatte Böden,
- wackelige Stühle und generell instabiles Mobiliar, das nicht zum Abstützen taugt (und womöglich im Weg steht),
- Kabel, die auf dem Boden liegen und sich vielleicht sogar quer durchs Zimmer ziehen
- ungünstige Lichtverhältnisse, etwa eine zu grelle oder aber zu schwache Beleuchtung, die Entfernungen und Umrisse verfälscht,
- Elektrogeräte, die ungünstig stehen und um- oder herunterfallen können, zum Beispiel Wasserkocher, Ventilator oder Heizlüfter,
- defekte Geräte, unbrauchbare Utensilien, schwer zu öffnende Behälter, vollgestopfte Schränke und Kommoden
- Rutschgefahr in Dusche und Badewanne.
Tipp Nr. 2: Legen Sie Checklisten an!
Damit können Sie leicht zu beseitigende Schwachstellen von größeren Maßnahmen unterschieden und den zeitlichen, personellen und finanziellen Aufwand erfassen.
Tipp Nr. 3: Erkundigen Sie sich über mögliche Förderungen und Zuschüsse.
Sofern Ihr gesundheitlicher Zustand Ihren Alltag Zuhause erschwert, unterstützt der deutsche Staat finanziell dabei, das eigene Zuhause den veränderten Bedürfnissen anzupassen. Beispielsweise haben Sie bei vorhandenem Pflegegrad einen gesetzlichen Anspruch auf 4.000 Euro für sogenannte Wohnumfeldverbesserungen, wie einen barrierefreien oder barrierearmen Badumbau. Darüber hinaus gibt es allerdings noch weitere Fördermöglichkeiten, die es lohnt in Betracht zu ziehen.
Verschiedene Maßnahmen verschiedene Ansprüche
Wohnraumanpassung für mehr Sicherheit Zuhause
In der eigenen Wohnumgebung lassen sich häufig vielfältige Maßnahmen identifizieren, die die Sicherheit Zuhause und die Lebensqualität des Pflegebedürftigen verbessern. Als Wohnraumanpassung oder auch Wohnumfeldverbesserung zählen in der Regel Maßnahmen, die mit einem Umbau oder Einbau einhergehen, sozusagen fest installiert werden. Die Pflegekasse kann solche Maßnahmen finanzieren bzw. bezuschussen, sofern damit selbständigeres Wohnen im Alter bewirkt, die häusliche Pflege erleichtert oder sie überhaupt erst ermöglicht wird.
Hilfsmittel in der häuslichen Pflege
Geräte und andere Gegenstände, die eine selbständige Lebensführung und/oder die häusliche Pflege erleichtern und für mehr Sicherheit Zuhause sorgen, aber keine Umbaumaßnahmen erfordern, nennt der Gesetzgeber „Pflegehilfsmittel“. Auch für sie können Kranken- und Pflegekassen Zuschüsse leisten.
In diese Kategorie fallen unter anderen eine wohnungstaugliche Gehhilfe, Erhöhungen des Toilettensitzes und anderer Sitzmöbel, ein Badewannen- oder Duschsitz oder ein Aufstehsessel. Die Einrichtung eines Hausnotrufsystems kann das Gefühl der Sicherheit Zuhause signifikant erhöhen und zu sorgloserem Wohnen im Alter beitragen.
Tipp Nr. 4: Überstürzen Sie nichts und setzten Sie Maßnahmen stets in Absprache mit den Bewohnern um!
Ein aufmerksamer Gang durch die Wohnung, das Gespräch mit dem Bewohner und der gesunde Menschenverstand werden die meisten Schwachstellen zu Tage fördern. Was nicht unbedingt bedeutet, dass Sie im nächsten Schritt die räumlichen Verhältnisse über den Kopf des Pflegebedürftigen hinweg so gestalten sollten, wie sie Ihnen für das Wohnen im Alter am praktischsten scheinen. Den Alltag und den Wohnraum neu zu organisieren, bedeutet einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre. Hinzu kommt, dass das Bewusstsein, langfristig und in wachsendem Ausmaß auf Fürsorge und Betreuung angewiesen zu sein, das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und in eine Depression münden kann.
Auch wenn es Ihnen noch so sinnvoll vorkommen mag, zum Beispiel Dinge zu entsorgen, die Sie für überflüssig und für der Sicherheit Zuhause abträglich halten: Die meisten von uns – ob pflegebedürftig oder nicht – brauchen eine Weile, um sich auf eine neue Art der Lebensführung einzulassen, selbst wenn es „nur“ darum geht, sich von anscheinend überflüssigen Gegenständen zu trennen. Nehmen Sie Widerstände ernst und finden Sie Kompromisse, zum Beispiel in Form einer allmählichen, schrittweisen Anpassung des Umfelds für sicheres Wohnen im Alter, die der Betreffende mental und seelisch bewältigen kann.